Begonnen hat die Gruppe Aderlass mit dem Stück "Medizin im Mittelalter", das damals noch im Alten Spital aufgeführt wurde. Im Laufe der Zeit sind noch viele Stücke hinzu gekommen. Sie werden beim Reichsstadtfest, am Zunftmarkt oder anderen Festen in unserer Stadt aufgeführt:
"Höret, ihr wohllöblichen Meister unserer ehrwürdigen Zunft von den Zimmerleuten und Spannhauern....."
So beginnt die Aufführung. Erzählt wird die Geschichte des regelmäßigen Treffens aller Meister der Zunft. Es werden dabei nicht nur Fragen und Probleme besprochen, sondern auch Lehrlinge geprüft, die die Gesellenprüfung ablegen müssen und Gesellen zu Meistern erhoben.
Die Reformation fasst in Wimpfen schnell Fuß. Die Anhänger der verschiedenen Glaubensrichtungen kämpfen verbissen um ihr Recht in der Marienkirche ihren Gottesdienst anzuhalten. Schnell kommt es zu handgreiflichen Auseinandersetzungen.
"Ist das Brot zu leicht, so wird der Bäck getunkt und hat zudem noch den Badpfennig zu entrichten".
So lautet das Gesetzt der Stadt Wimpfen für das exakte Brotgewicht. Dies wird regelmäßig vom Stadtvogt geprüft, der bei Zuwiderhandlung gleich den Bäcker auf den Tunkstuhl binden läßt.
Wimpfen das Schmugglernest
Es ist die Zeit nach 1817. Wimfen ist hessische Exklave geworden, umgeben vom Königreich Württemberg und dem Großherzogtum Baden. Württemberg betreibt staatliche Salinen in Offenau und Jagstfeld. Baden in Rappenau. Das Salz ist durch Steuern belastet und kostet 4-5 Kreuzer/Pfund.
Die private Saline Ludwigshalle in Wimpfen gibt das Salz an die Stadtbürger für 1-2 Kreuzer ab. Es ist zwar bei Strafe verboten das Salz ins "Ausland" zu verkaufen, aber bei dem guten Verdienst bilden sich bald ganze Schmugglertrupps. Es kam zu regelrechten Gefechten mit den Zollgardisten.
Die dargestellte Gerichtsverhandlung beruht auf wahren Begebenheiten.
Justiz im Mittelalter